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Sumpfständel

(Epipactis palustris)

VII Home Niedermoore, Feuchtwiesen
20 - 50 cm indigen VU
Blüte gross
Synonyme: Epipactis longifolia, Helleborine latifolia, Helleborine palustris, Serapias longifolia, Serapias palustris. Geophyt, coll-mont. Die Blüten stehen waagrecht ab oder etwas nach unten gebogen. Die Lippe ist ungespornt, quer eingeschnürt und dadurch in Vorder- und Hinterglied geteilt. Das weiße Vorderglied trägt meist eine gelbe Zeichnung, das Hinterglied ist weiß oder etwas dunkler mit purpurnen Streifen. Die Kelchblätter sind innen rötlich - bräunlich oder purpurn überlaufen. Der Fruchtknoten ist nicht gedreht (Lit). Kelchblätter, Fruchtknoten und Stängel sind behaart. Vorkommen in Österreich: In allen Bundesländern; gefährdet im alpinen Bereich und im nördlichen Alpenvorland. In der Böhmischen Masse und im südöstlichen Vorland vom Aussterben bedroht, im pannonischen Bereich stark gefährdet (Lit).
 
Blüte seitlich
 
 
Blütenstand
Aufnahmen: 15.07.2020 beim Egelsee (Unterach)
 
Habitus
Die Lichtpflanze kommt an mäßig warmen, meist kalkhaltigen, aber sehr nitratarmen und eher nassen Standorten vor. Sie zeigt einen starken Wechsel zwischen trockenen und nassen Verhältnissen an (Lit).
 
Blüten seitlich
 
 
untere Stängelblätter
Untere Stängelblätter. In diesem Bereich ist der Stängel kahl. Aufnahmen: 03.07.2023 neben dem Hungeraubaches in der Stögerreith. Koordinaten des Standortes: 47°46'21,22"N, 14°4'17,10"E
 
Blüten
Aufnahme: 16.07.2000 Pass Gschütt
 
Blüte
Aufnahme: 03.07.1983 am Weg auf den Sparber, Wolfgangsee
 
Früchte
Aufnahme: 27.07.2012 Egelsee (Scharfling)

Wikipedia

Aus der Flora von Oberösterreich 1873

"817. E. palustris. Crantz. (E. longifolia R. fil. ic. — Helleborine latifolia flor. dan. — Serapias longifolia L. syst. — S. palustris Scop. Wahre S.)
Wurzelstock stielrund, gegliedert, ästig, kriechend, hier und da mit fleischigen Fasern besetzt; Stengel 1-1,5' hoch, an der Basis mit ein paar häutigen Scheiden besetzt, röthlich überlaufen, kahl, sonst reichbeblättert, oberwärts flaumig; Blätter: mittlere 3—5" lang, völlig kahl, hellgrün, länger als der Zwischenraum zum nächsten Blatte, die unteren eiförmig oder elliptisch, die oberen lanzettlich, lang-verschmälert-spitz; Traube locker, reichblüthig, Deckblätter lanzettlich, flaumig, so lang oder die unterste länger als das Perigon; Blüthen nickend oder überhängend gestielt, fast einseitswendig. Perigone gross, Zipfel alle 5 glockig abstehend, die 3 äusseren schmutzigpurpurn, die 2 inneren weiss oder bleichrosenfarben, Honiglippe weiss mit gelbem Flecken, so lang als die Perigonzipfel, Lippenplatte rundlich, stumpf, wellig gekerbt, Höcker an der Basis derselben glatt. — Geruchlos. Durch die langen, schmalen, spitzen, nahegerückten Blätter und die stumpfe Lippenplatte von den Vorigen verschieden.
Juli — August


Auf versumpften Wiesen im Flachlande und Gebirge sehr zerstreut. Im Haselgraben, auf Sumpfstellen bei Hellmonsödt am Rande des Föhrauerwaldes, am Pfennigberge, am Wege von Margarethen durch das Hainzenbachthal nach Kirnberg, sämmtlich über Granitunterlage. Auf Moorgrund bei Steinhaus im oberen Mühlkreise (Hinteröcker). Häufiger in Auen und auf Sumpfwiesen des Traunkreises, z. B. in Auen der Traun bei Wels, der Alm bei Wimsbach (Saxinger). Auf Sumpfwiesen um Weyer, im Bodinggraben bei Molln. Zahlreich in der Gleinkerau, bei Seebach und im Edelbachmoore bei Windischgarsten, im Schindelthale zwischen Kirchdorf und
Leonstein. In der Grünau. In Sümpfen bei Zell am Moos, im Eggelsherger Moore."

Aus: Duftschmid, J.: Die Flora von Oberösterreich, I. Band (Seite 257), Linz 1873, Verlag Ebenhöchsche Buchhandlung.

 

 Letzte Bearbeitung 06.07.2023